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Studie

„Wir haben 1.218 Lehrkräfte gefragt“.

Der Einsatz von digitalen Medien im Unterricht, die IT-Ausstattung der Schulen und die Förderung von Kompetenzen – das sind einige Themen der Studie „Schule digital – Der Länderindikator 2017“ der Deutsche Telekom Stiftung. Die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst. 

„Der Anteil der Nie-Nutzer geht weiter zurück. Dieser Fortschritt ist und bleibt allerdings klein“, sagt Dr. Wilfried Bos von der Technischen Universität Dortmund zu einem Themenschwerpunkt der Studie. Er fasst damit die Ergebnisse des Länderindikators 2017 anschaulich zusammen: Während es durchaus positive Entwicklungen im Umgang mit digitalen Medien in den Schulen gibt, schneidet Deutschland im internationalen Vergleich nur mittelmäßig ab.

Gemeinsam mit seinem Team hat Dr. Wilfried Bos die Erhebungen des Länderindikators für die Deutsche Telekom Stiftung entwickelt und durchgeführt. Dabei wurden 1.218 Lehrkräfte der Sekundarstufe I aus allen 16 Bundesländern zur Nutzung digitaler Medien im Unterricht befragt. Die Ergebnisse der Studie gliedern sich in die Bereiche Ausstattung und Konzept, die Nutzung digitaler Medien, die Computerkenntnisse der Schüler und die Kompetenzen der Lehrkräfte. In diesem Jahr liegt der inhaltliche Fokus auf den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik).

Immer mehr Schulen haben Medienkonzepte.

„Es gibt durchaus positive Entwicklungen in den Schulen“, sagt der Vorsitzende der Deutsche Telekom Stiftung, Professor Dr. Wolfgang Schuster. Dazu zählt der leichte Trend, digitale Medien häufiger im Unterricht einzusetzen. Außerdem haben immer mehr Schulen Medienkonzepte. Wie diese aussehen und wie die Lehrkräfte damit arbeiten, sollte laut Schuster jedoch hinterfragt werden.

Nutzungshäufigkeit digitaler Medien im Unterricht.

Grafik: Gesellschaft für digitale Bildung, Quelle: Deutsche Telekom Stiftung (2017)

Auch die Selbsteinschätzung der Lehrkräfte bleibt bezüglich ihrer eigenen Fähigkeiten, digitale Medien sinnvoll mit Lehrmethoden und Fachinhalten zu verknüpfen, positiv. Laut Länderindikator 2017 ist das Engagement, die Kompetenzen der Schüler zu fördern, jedoch gering. Dabei werden vor allem grundlegende computer- und informationsbezogene Kompetenzen gefördert. Der kritische Umgang mit Informationen hat im Vergleich dazu seit 2015 abgenommen.

Ausstattung und technischer Support fehlt.

„Seit 2015 ist auf politischer Ebene viel in Bewegung gekommen“, sagt Schuster. Trotzdem zeigt der Länderindikator 2017, dass die Ausstattungssituation fast unverändert sei und den Lehrern technischer Support fehle. Außerdem seien ihnen die Chancen und Vorteile für die Vermittlung von fachlichen Kompetenzen durch digitale Medien nicht bewusst.

Auch die Selbsteinschätzung der Lehrkräfte bleibt bezüglich ihrer eigenen Fähigkeiten, digitale Medien sinnvoll mit Lehrmethoden und Fachinhalten zu verknüpfen, positiv. Laut Länderindikator 2017 ist das Engagement, die Kompetenzen der Schüler zu fördern, jedoch gering. Dabei werden vor allem grundlegende computer- und informationsbezogene Kompetenzen gefördert. Der kritische Umgang mit Informationen hat im Vergleich dazu seit 2015 abgenommen.

Ausstattung und technischer Support fehlt.

„Seit 2015 ist auf politischer Ebene viel in Bewegung gekommen“, sagt Schuster. Trotzdem zeigt der Länderindikator 2017, dass die Ausstattungssituation fast unverändert sei und den Lehrern technischer Support fehle. Außerdem seien ihnen die Chancen und Vorteile für die Vermittlung von fachlichen Kompetenzen durch digitale Medien nicht bewusst.

Auch Lehrpersonen aus den MINT-Fächern nehmen hier keine Vorreiterrolle ein. Trotz der Nähe zu digitalen Technologien lassen sie ihre Schüler nur in wenigen Anwendungsbereichen häufiger digitale Medien nutzen, als Lehrer anderer Fächer. Dazu zählen Tabellenkalkulationsprogramme und der mindestens wöchentliche Einsatz von Simulations-, Experimentier- oder Modelbildungs-/Modellierungsprogrammen. Außerdem heben 36,3 Prozent der Lehrkräfte eines MINT-Faches das didaktische Potenzial, Lehrstoffe und ergänzende Informationen audiovisuell darstellen zu können, hervor. Lehrkräfte anderer Fächer liegen hier im Vergleich bei 21,3 Prozent.

Bundesländer in der Übersicht.

Grafik: Gesellschaft für digitale Bildung, Quelle: Deutsche Telekom Stiftung (2017)

„Alles in allem sehen wir über alle Fächer hinweg großes Nachholpotenzial“, sagt Dr. Wilfried Bos. Er sieht einen Grund in der Lehreraus- und -fortbildung, die noch nicht flächendeckend auf den Einsatz digitaler Medien im Unterricht vorbereitet.

„Digitale Möglichkeiten bleiben vorm Schultor“.

Im nationalen Vergleich punkten Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz, die mindestens neun Mal zu den vier besten Bundesländern in der jeweiligen Kategorie gehören. Die schlechtesten Bewertungen gaben Lehrer in Berlin, Sachsen, dem Saarland und Schleswig-Holstein ab.

Trotz positiver Entwicklungen bleiben die die digitalen Möglichkeiten für das Lehren und Lernen laut Professor Dr. Wolfgang Schuster von der Deutsche Telekom Stiftung „weitestgehend vor dem Schultor“. Wie und ob sich die Maßnahmen der Politik in den kommenden Jahren auf Schulen, Lehrkräfte und Schüler auswirke, wird eine neue Auflagen der Länderindikator-Studie voraussichtlich im Jahr 2021 abbilden. Für merkliche Veränderungen seien laut Dr. Wilfried Bos von der TU Dortmund spezielle Fortbildungen, eine Verbesserung der IT-Ausstattung und technischer sowie pädagogischer Support notwendig.

Quelle: Deutsche Telekom Stiftung (2017)

Titelbild: Unsplash
Text: Laura Lagershausen

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